So vermeiden Sie Blasen beim Wandern: 10 praktische Tipps

So vermeiden Sie Blasen beim Wandern
 
 

Die meisten Wanderer kennen das Problem: Blasen an den Füßen. Gerade bei mehrtägigen Wanderungen können wunde Füße zum Albtraum werden und die Wanderlust vermiesen. 

Doch obwohl es sich um ein häufiges Problem handelt, gibt es bisher relativ wenig Forschung zur Entstehung und Vorbeugung von Blasen. 

In diesem Artikel finden Sie 10 praktische Tipps, um Blasen beim Wandern zu vermeiden.

 
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie entstehen Blasen an den Füßen?

  2. Warum bekommt nicht jeder Blasen?

  3. 10 Tipps zur Vermeidung von Blasen

  4. Sollte man Blasen aufstechen?

Wie entstehen Blasen an den Füßen?

Blasen entstehen durch langanhaltende Reibung und Druck auf der Haut, beispielsweise, wenn für längere Zeit Schuhe oder Socken an Ihrer Haut reiben. Dieser mechanische Reiz führt zu Reizungen und schließlich zur Bildung einer Blase. Dabei löst sich die oberste Hautschicht, die Epidermis, von der darunter liegenden Hautschicht und es entsteht ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum: eine schmerzende Blase.

Laut der bekannten Podologin und Ex-Hockeyspielerin Rebecca Rushton ist das Thema Blasenbildung noch viel komplexer und geht über die mechanische Reibung an der Haut, Feuchtigkeit und Wärme hinaus. Sie glaubt, dass die nicht-synchrone Bewegung zwischen den Knochen im Fuß und der Außenseite der Haut zur Blasenbildung führt. Die folgende Abbildung verdeutlicht die Situation: 

So entstehen Blasen an den Füßen

Warum bekommt nicht jeder Blasen?

Seltsamerweise gibt es Menschen, die selbst bei langen oder mehrtägigen Wanderungen nie Blasen bekommen. Andere hingegen leiden schon nach einem kurzen Spaziergang unter einer schmerzenden Stelle am Fuß. Würde es mehr Forschung auf diesem Gebiet geben, würden viele Wanderliebhaber davon profitieren. 

Was wir jedoch wissen, ist, dass sich Blasen durch Training vermeiden lassen. Die Haut Ihrer Füße wird dadurch dicker. Sie können Ihre Füße auch vor einer langen Wanderung mit Kampferspiritus einreiben, allerdings müssen Sie dies zwei Wochen lang jeden Tag tun.

Auch hochwertige feuchtigkeitsableitende Socken und gut sitzende Schuhe helfen, Blasen zu vermeiden. Ebenso spielt die richtige Lauftechnik eine Rolle. So sollten Sie Ihre Füße richtig abrollen: nämlich entlang der Außenseite Ihres Fußes bis zum großen Zeh, und sich auf das Abstoßen nach hinten konzentrieren. 

Aber auch mit den richtigen Socken, dem besten Training und guter Lauftechnik kann es passieren, dass man Pech hat und doch Blasen bekommt. Aber zum Glück haben wir noch ein paar weitere Tricks gegen Blasen beim Wandern für Sie parat.

10 Tipps zur Vermeidung von Blasen

1. Tragen Sie die richtigen Schuhe

Das Tragen gut sitzender Schuhe ist der erste Schritt, um Blasen beim Wandern zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass Ihre Schuhe nicht zu eng oder zu locker sitzen, da zu viel Druck oder Reibung zur Blasenbildung führen kann. Es ist außerdem wichtig, dass Ihre Schuhe richtig eingelaufen sind, bevor Sie sie für eine längere Wandertour tragen.

Und das Wichtigste: Kaufen Sie Ihre Schuhe im Fachgeschäft. Lassen Sie sich gut beraten und wählen Sie die richtige Größe. Wanderschuhe fallen oft eine Nummer größer aus als Ihre normale Schuhgröße.

Tipp: Wählen Sie als Frau keinen Damenschuh, wenn Sie breite Füße haben, sondern ein Modell mit breiter Spitze, das an den Zehen mehr Platz bietet. Informieren Sie sich in einem Outdoor- oder Fachgeschäft.

2. Schnüren Sie Ihre Wanderschuhe richtig

Wussten Sie, dass die Schnürung Ihrer Wanderschuhe Blasenbildung und Schmerzen am Fuß vermeiden kann? Sitzt Ihr Wanderschuh an der Ferse zu locker? Dann können Sie mithilfe des Chirugenknotens für einen festeren Sitz und weniger Reibung am Fuß sorgen. Bekommen Sie an den Zehen Blasen, weil der Schuh an der Stelle zu eng sitzt? Dann überspringen Sie die Schnürung an der ersten Öse im Schuh.

Probieren Sie verschiedene Schürtechniken aus und finden Sie die beste Option für Ihre Füße.

3. Wählen Sie die richtigen Wandersocken

Investieren Sie in feuchtigkeitsabsorbierende Wandersocken aus Kunstfasern mit (Merino-)Wolle. Diese Materialien reduzieren die Reibung und halten Ihre Füße trocken, wodurch das Risiko von Blasen verringert wird. Bei einer mehrtägigen Wanderung ist es außerdem wichtig, dass Sie mehrere Paar Socken dabei haben, die Sie waschen und trocknen können, damit Sie jeden Tag saubere Socken parat haben. Denn Socken voller Schweiß sind weniger saugfähig und können daher eher Blasen verursachen.

Wandersocken sind außerdem ergonomisch geformt und besitzen einen verstärkten Bereich am Fußballen und an der Ferse. Viele bekannte Hersteller nutzen modernste Stricktechniken, um scheuernde Nähte und Falten zu vermeiden und die beste Passform zu garantieren.

Tipp: Achten Sie beim Kauf der Socken darauf, dass die Merinowolle aus tierfreundlicher Haltung stammt.

4. Tragen Sie Liner-Socken

Neben Wandersocken werden im Handel sogenannte Liner-Socken oder Innensocken angeboten. Das sind sehr dünne Socken, beispielsweise aus Seide, die unter Wandersocken getragen werden und Blasen verhindern können, weil die Socken – und nicht die Socken an Ihrer Haut – reiben.

5. Reiben Sie Ihre Füße mit Vaseline oder Anti-Reibungscreme ein

Tragen Sie eine dünne Schicht Vaseline oder eine spezielle Anti-Reibungscreme auf die Stellen auf, an denen Sie zu Blasenbildung neigen. Dank dieser Schutzschicht auf Ihrer Haut wird die Reibung reduziert. Bei der Anwendung von Vaseline gehen die Meinungen der Wanderfreunde auseinander. Aber probieren Sie es einfach mal aus und schauen Sie, ob Sie damit die Reibung zwischen Ihren Füßen und Socken verringern können.

6. Bringen Sie Tape an Ihren Füßen an

Verwenden Sie vorbeugend Taping an empfindlichen Stellen des Fußes und möglicherweise zwischen den Zehen, um Blasen beim Wandern zu vermeiden. Informieren Sie vorab und suchen Sie beispielsweise auf YouTube nach Videos, die Taping erklären. 

Es gibt robustes Klebeband oder dehnbares Klebeband (zum Beispiel Leukoplast). Im nachfolgenden Video sehen Sie, wie Sie mit Dermaplast Active und Fixomull Ihre Füße mit Tape vor Blasen schützen können.

7. Bringen Sie ein Blasenpflaster an

Bringen Sie vorbeugend ein mit Gel gefülltes Blasenpflaster unter Ihren Zehen oder Ihrer Ferse an, um den Druck an empfindlichen Stellen, an denen Sie zur Blasenbildung neigen, zu verringern.

8. Legen Sie Einlegesohlen in Ihre Wanderschuhe

Probieren Sie Einlegesohlen, wie diese Einlegesohlen von Scholl, aus. Diese sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich: mit oder ohne Gel, als dünne Vollsohle, als Fersenkissen oder als Halbsohlenpolster. Lassen Sie sich alternativ von einem Podologen beraten, der Ihnen eine für Ihre Wanderschuhe und Ihre Füße maßgeschneiderte Einlegesohle anfertigen kann.

9. Dehnen Sie Ihre Muskeln und ändern Sie Ihren Gang

Vergessen Sie nie, sich vor der Wanderung und während jeder Wanderrast zu dehnen, um die Bewegung des Fußknochens zu begrenzen. Vor allem die Wadenmuskulatur sollte vor dem Wandern aufgewärmt und anschließend gedehnt werden. Laufen Sie zunächst langsam los, dehnen Sie Ihre Wadenmuskulatur und lockern Sie Ihren Knöchel.

Und ganz wichtig: Ändern Sie beim Wandern Ihren Gang. Gehen Sie gelegentlich etwas seitwärts oder rückwärts, rollen Sie den Fuß etwas mehr ab, machen Sie kleinere oder etwas größere Schritte als Sie es gewohnt sind. Wenn Sie Ihren Gang variieren, bekommen Sie weniger Blasen.

10. Verwenden Sie Heilwolle

Heilwolle, unbehandelte Schafwolle mit viel Wollfett, ist ein Hilfsmittel zur Vorbeugung von Blasen. Sie funktioniert wie eine Art Watte, die Sie zwischen Ihre Zehen, unter Ihre Fußsohlen oder an andere reibungsempfindliche Stellen anbringen können.

Die Fasern der Wolle reiben in Längs- und Querrichtung aneinander. Das ist genau die gleiche Bewegung, die Ihr Knochen und Ihre Haut relativ zueinander ausführen. Da diese Bewegung jedoch bereits im Wollbüschel stattfindet, ist die Bewegung zwischen der Außenseite der Socke und der Schuhsohle geringer.

Außerdem enthält Heilwolle heilendes Lanolin. Dabei handelt es sich um das Wollfett, das natürlicherweise in Schafwolle vorkommt und in der Heilwolle verbleibt, da sie nur von Hand gereinigt und nicht entfettet wird. Heilwolle reduziert die Reibung an der Haut, nimmt Feuchtigkeit auf und beugt so Blasen vor.

 
 

Sollte man Blasen aufstechen?

Das Vermeiden von Blasen ist natürlich der größte Wunsch aller Wanderer. Wenn Sie jedoch eine Blase bekommen haben, sollten Sie sie nicht selbst aufstechen. Eine Blase ist die natürliche Abwehr Ihres Körpers, um die empfindliche Haut unter der Oberfläche zu schützen. Die Flüssigkeit verschwindet irgendwann von selbst. Versuchen Sie, mit einer Blase weiterzulaufen und legen Sie eventuell ein Büschel Heilwolle darauf. 

Aber was, wenn die Blase am Fuß so viel Beschwerden verursacht, dass sie nicht mehr weiterlaufen können? Dann bitten Sie jemanden, der sich mit dem Aufstechen von Blasen auskennt, Ihnen dabei zu helfen, die Blase so sauber wie möglich zu durchstechen, zu desinfizieren und abzudecken.

Und denken Sie auch daran, dass selbst eine harmlos erscheinende Blase, möglicherweise zu einer Entzündung oder sogar zu einer Blutvergiftung führen kann. Bleiben Sie also immer wachsam. Und denken Sie daran: Halten Sie Ihre Füße trocken, um Blasen vorzubeugen.

 
 

Das Naturprodukt Heilwolle ist superfette Schafwolle, die dank ihrer Eigenschaften gegen Blasen beim Wandern und andere Fußbeschwerden hilft.

 
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Warum Heilwolle bei Hallux valgus hilft